Eindrücke der Begegnungen

Knicklichter, Pizza und römische Zenturios

Einblicke in unseren einwöchigen Austausch mit Rio de Janeiro.

Am Freitag, den 15.09.2023, kamen am späten Abend unsere Austauschschüler aus Rio de Janeiro an. Wir hatten den ganzen Tag darauf gewartet und die Stimmung am Parkplatz des FWG war fantastisch. Einige Schülerinnen und Schüler hatten Knicklichter und Flaggen dabei, mit denen wir jubelnd den Bus der Brasilianer begrüßt haben. Endlich die Personen, mit denen man monatelang nur per Chat Kontakt hatte, in echt zu sehen, war ein sehr schöner und aufregender Moment.
Nach einem entspannten Samstagvormittag haben wir uns dann um 14 Uhr an der Finnenbahn in Mehring zum Spazierengehen mit anschließendem Grillen verabredet, wo wir uns erst einmal alle richtig kennenlernen und uns austauschen konnten. Wir haben mit viel Elan gemeinsam Volleyball und Fußball gespielt und Spaß gehabt.

Weiter kennengelernt haben wir uns am Sonntag, den wir mit der Familie ohne festgeschriebenes Programm gestalten konnten. Ohne sich vorher abgesprochen zu haben, haben viele von uns den Austauschschülerinnen und Austauschschülern Luxemburg gezeigt, sodass sich irgendwann doch alle getroffen haben. Bevor wir den Gastschülerinnen und Gastschülern einen Einblick in den Schulunterricht am FWG geben konnten, mussten sie sich noch einen Tag gedulden, denn am Montag ging es weiter mit einem Stadtrundgang: Auf dem Programm stand der Besuch von den Sehenswürdigkeiten Triers, wir haben uns weiter ausgetauscht, kennengelernt und angefreundet. Mittags waren wir dann alle zusammen leckere Pizza essen und der Nachmittag stand uns wieder zur freien Verfügung. Einige waren zum Beispiel shoppen oder im Kino.

Der Dienstag war ein authentischer Schultag mit normalem Unterricht, Hausaufgaben und ggf. Hobbys. So haben wir unseren Austauschschülerinnen und Austauschschülern einen ungefilterten Einblick in das Schülerleben am FWG geben können. Teilweise haben wir herausgefunden, dass man in Basilien zum Beispiel die Rechenoperationen in Mathe ganz anders notiert, oder dass es Sicherheitskontrollen am Eingang der Schule gibt. Der Mittwochmorgen sah ähnlich aus, am Nachmittag haben wir dann eine lustige Erlebnisführung in der Porta Nigra gemacht, bei der uns ein römischer Zenturio zu Wächtern der Porta ausgebildet hat.

Für Donnerstag stand dann ein Ausflug nach Cochem auf dem Programm, um uns dort die Reichsburg anzuschauen. Wir sind mit dem Zug hingefahren, dabei konnten wir nochmal viele lustige Momente zusammen erleben. Nach einer Führung in der Reichsburg hatten wir Zeit, zusammen das Stadtinnere zu erkunden. Und dann war es leider schon wieder Zeit fürs Packen.

Freitagmorgen um 8 Uhr mussten wir uns leider schon wieder von den Brasilianern verabschieden, was sehr traurig war. Unsere Austauschschülerinnen und Austauschschüler sind dann nach Köln für eine Rundreise durch verschiedene deutsche Städte aufgebrochen. Wir haben uns nach ihrer Abfahrt ein bisschen Zeit genommen, die Woche Revue passieren zu lassen und uns von unseren Erfahrungen zu berichten, bevor es dann zur dritten Stunde wieder in den Unterricht ging.

Das Wiedersehen in Rio de Janeiro können wir alle gar nicht abwarten und freuen uns total darauf. Wir sind gespannt auf die ganzen Erfahrungen, die wir dort machen werden.

(Elinor Charlier, 9a)

Der Brasilien-Austausch am FWG

Seit 2013 gibt es am Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums den Brasilien-Austausch mit der Deutschen Schule in Rio de Janeiro. Er findet alle zwei Jahre statt und richtet sich an die Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Jahrgangsstufe.

Die brasilianische Gruppe ist dabei vor den Herbstferien für eine Woche in Trier zu Besuch  und unternimmt anschließend noch eigenständig eine Rundreise durch Deutschland. Unser 3-wöchiger Rückbesuch liegt im Zeitraum um die Osterferien, sodass dabei nur ca. 1 ½ Wochen der Unterrichtszeit betroffen sind.

Der Aufenthalt in Rio de Janeiro beinhaltet zwei spannende Wochen, in denen unsere Schülerinnen und Schüler täglich eine Aktivität in der Stadt absolvieren (Besichtigungen des Zuckerhuts, der Christusstatue, der kolonialen Gebäude in der Innenstadt sowie Ausflüge in der Umgebung). Zudem wird der Unterricht an der Deutschen Schule besucht. Am frühen Nachmittag begleiten die Teilnehmer ihre Partner nach Hause.

Die letzte Woche verbringen unsere wir in Prados (Minas Gerais, ca. 300 km im Landesinneren) auf einer Fazenda. Dort stehen Gruppenprozesse, kooperative Spiele, Förderung des Gemeinschaftssinns aber auch das Kennenlernen der  typischen regionalen Besonderheiten (Handwerk, Biodiversität, barocke Baukunst und gebirgige Landschaften) im Fokus.

Die Erfahrung aus den letzten Jahren hat uns gezeigt, dass mit diesem internationalen Schüleraustausch ein wertvoller Beitrag zur internationalen Völkerverständigung und zum interkulturellen Lernen geleistet wird. Dabei erweitert der Blick auf die politischen, historischen, sozialen und geographischen Besonderheiten des Gastlandes den Horizont der Schülerinnen und Schüler. Diese kommen nach drei Wochen gestärkt und gereift durch die vielen neuen Eindrücke wieder nach Hause.

Das FWG zeigt sich hierdurch in wahrstem Sinne offen gegenüber der Welt.

Frank Lieser

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