Sizilien 2020

Tempel, Theater, Kathedralen... Von all diesem und noch viel mehr bekamen wir bei unserer diesjährigen Mittelstufenfahrt nach Sizilien zu sehen.

Eine Woche waren wir unterwegs - wir waren eine ansehnliche Gruppe: 6 FWG-Schüler der Klassen 10b und 9a, 2 begleitende Griechisch-Lehrerinnen, eine Griechisch-Studentin, ein Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Trier, Herr Dr. Schollmeyer, Archäologe der Universität Mainz, mit seiner Frau, ebenfalls Archäologin, und insgesamt 32 Schüler vom Stefan-George-Gymnasium Bingen und dem Gymnasium an der Stadtmauer Bad Kreuznach mit drei begleitenden Griechischlehrkräften.

In dieser fachlich bestens aufgestellten Gruppe unternahmen wir eine Rundreise ringsum die Insel. Eine Besonderheit war, dass wir nach Lamezia auf dem Festland flogen und mit der Fähre über die Straße von Messina übersetzten, wo dem Mythos nach Skylla und Charybdis hausten. Uns geschah jedoch nichts, und so konnten wir Taormina mit seinem spektakulär gelegenen römischen Theater - den Schwefel spuckenden Ätna immer im Hintergrund - genießen. Der weitere Weg führte uns nach Syrakus, in der Antike die bedeutendste griechische Apoikie, also "Pflanzstadt", die bereits im 8. Jh. v. Chr. von korinthischen Auswanderern gegründet wurde.

Städte wie Catania wurden von interessierten Kleingruppen abends noch angesteuert - mit herrlichen Impressionen auf dem beleuchteten Platz vor der Kathedrale.

Unser Weg führte uns dann über Enna, den umbilicus Siciliae, der vor allem als Kultort der Demeter und Persephone bedeutsam ist, und Piazza Armerina, wo wir die beeindruckenden 6000m²-Mosaiken aus dem 3. Jh. n. Chr. in der Villa Casale bestaunen durften, nach Agrigento.

Dort war natürlich das Tal der Tempel, Valle dei Templi, unser Hauptziel; der Tag wurde durch einen Rundgang durch Herakleia Minoa, das mit dem sagenumwobenen König von Kreta, Minos, mythologisch verknüpft ist, und idyllisch oberhalb von Steilfelsen an einer Bucht gelegen ist, abgerundet.

Für Tempelliebhaber ging es am nächsten Tag im Westen mit den Tempeln E, F, G, O und Y sowie dem Demeterheiligtum in Selinunt weiter, wo außerdem die Anlage einer griechischen Apoikie sichtbar ist.

Schließlich führte uns der Weg nach Norden, nach Palermo. In diesem touristischen Hotspot konnten wir im Nationalmuseum Funde bestaunen, an deren Herkunftsorten wir kurz zuvor noch gestanden hatten.

Aber auch Kathedralen, Normannen und Staufer wurden thematisiert, ebenso das wichtige Thema Mafia.

Über die malerische Küstenautobahn ging es nach Messina, wo wir die letzte Nacht verbrachten, und nach der erneut glücklichen Überfahrt (keiner der Gefährten musste geopfert werden) besichtigten wir im antiken Rhegion (lat. Rhegium, heute: Reggio di Calabria) im archäologischen Museum die weltberühmten Riace-Krieger. Diese sind beispielsweise gerade in der Ausstellung "Bunte Götter" in Frankfurt (Main) zu sehen, werden aber nie verliehen, sodass dies eine besonders günstige Gelegenheit für den Kontakt mit dem Original war.

Bereichert und anschaulich gemacht wurden diese Stücke wie alle anderen archäologischen Stätten auch durch die Ausführungen Dr. Schollmeyers und Dr. Wozniczkas, die mit ihrer profunden Fachkenntnis und ihrer Begabung, die Antike gleichsam "aufzuschlüsseln", die besichtigten Objekte für die Schüler erfahr- und so auch verstehbar machten.

Diesen beiden gilt von Seiten der Teilnehmer größter Dank. Einen ganz besonderen Dank sprechen wir dem Verein der Ehemaligen des FWG, dem Verein der Freunde und Förderer des FWG und dem DAV RLP aus, die mit ihren großzügigen Spenden dazu beitrugen, dass die Fahrt so durchgeführt werden konnte.

So konnten erneut Schüler bereits in der Mittelstufe durch direkten Kontakt mit Schauplätzen und Objekten die Themen des Griechischunterrichts verorten.

Sizilien ist zudem als Reiseziel überaus geeignet, diesem Anspruch gerecht zu werden, ist es doch bereits seit der Antike ein Hotspot von Migrationsbewegungen, ein Thema, das auch heute von größter Relevanz ist.

Nina Stahl

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