
Die Arbeitsgemeinschaft „Grenzenlos Gedenken“ lud zu einer bewegenden Gedenkfeier am 10.10.2025 anlässlich des Jahrestages des ersten großen Deportationszuges ein, der im Oktober 1941 insgesamt 513 jüdische Menschen aus Luxemburg, Trier und vielen Orten entlang der Mosel in das neu geschaffene Ghetto Litzmannstadt im deutsch besetzten polnischen Łódź verschleppte. Der Transport „Da3“ markierte den Beginn der systematischen Deportation der jüdischen Bevölkerung aus der Region. Nur eine verschwindend geringe Zahl der Deportierten überlebte die Gräuel des Ghettos Litzmannstadt.
Die Veranstaltung fand traditionell am Haupteingang des Hauptbahnhofs Trier, einer Station des Deportationszuges „Da3“ statt und zog zahlreiche Teilnehmer an, darunter Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger.
In den Redebeiträgen der Gedenkfeier wurde die Bedeutung des Erinnerns und die Notwendigkeit, ein Zeichen gegen Antisemitismus und Rassismus zu setzen, hervorgehoben. Schülerinnen und Schüler des Angela-Merici-Gymnasiums trugen Biografien der Deportierten eindringlich vor, um den Opfern ihre Namen und Geschichten zurückzugeben. Nick Waters, ein Enkel von Juden, die den Krieg miterlebten, teilte seine Perspektive auf das Erinnern. Er betonte die Relevanz eines friedvollen Umgangs miteinander und die Notwendigkeit, dem Hass in der Gesellschaft keinen Raum zu geben.
Die FWG Jazzband und das Swing Sextett unserer Schule begleiteten die Gedenkstunde mit bewegender jüdischer Klezmer-Musik. Die melancholischen, aber auch hoffnungsvollen Klänge des Klezmers setzten einen würdigen und angemessenen Akzent und luden die Anwesenden zu einem Moment der stillen Einkehr und des Gedenkens ein. Die Musik spannte einen Bogen zwischen Vergangenheit und Gegenwart und trug dazu bei, ein starkes Zeichen gegen das Vergessen und für eine verantwortungsvolle Erinnerungskultur in unserer grenzüberschreitenden Region zu setzen.