Exkursion der zehnten Klassen ins Haus der Geschichte und in den ehemaligen Regierungsbunker

Am 11.06.2025 besuchten die zehnten Klassen im Haus der Geschichte in Bonn die Sonderausstellung „Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus“ und die Dokumentationsstätte Regierungsbunker in Bad Neuenahr-Ahrweiler im Rahmen des Demokratietages im Fach Geschichte.

Unsere Exkursion begann mit einer gemeinsamen Busfahrt nach Bonn. Dort angekommen, sahen wir uns eigenständig die Sonderausstellung an. Die Ausstellung beleuchtet, wie die Menschen in Deutschland seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges und des Dritten Reiches mit ihrer Vergangenheit umgehen, gegliedert in vier Generationen. Zu Beginn befasst sich die Ausstellung mit den Menschen, die die Zeit der Diktatur bewusst miterlebt haben und damit zur „Erlebnisgeneration“ gehören. Darauf folgt die Generation der Kinder von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen (1960er- und 1970er-Jahre) sowie deren Kinder (1980er- und 1990er-Jahre) und schließlich abschließend alle Generationen nach 2000. In jedem Ausstellungsteil rückt zwar eine neue Generation in den Mittelpunkt, zugleich bleiben die Stimmen der vorherigen Generationen weiter relevant.

Wie die Menschen mit ihrer eigenen Geschichte umgehen, darauf reagieren und sich dazu äußern, verändert sich unter dem Einfluss von Politik, Gesellschaft und Kultur, mit jeder der beleuchteten Generationen. So prägen Verdrängung und Gleichgültigkeit das Schweigen der Erlebnisgeneration, wohingegen Beschäftigung und Betroffenheit die nachfolgenden Generationen kennzeichnen. Gleichermaßen beginnen auch das Gedenken und das Erinnern, welchee durch Aufarbeitung und schrittweise Anerkennung von allen Opfergruppen gefördert werden. Zudem werden auch die bis heute anhaltende Relativierung und Verherrlichung durch hauptsächlich rechtsextremistische Gruppierungen sowie der Widerstand gegen die Erinnerungskultur aufgezeigt. Diese sehr detailreiche sowie oftmals ansprechend medial aufbereitete Ausstellung gewährte uns einen differenzierten Einblick in den Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit bis heute und gab uns zugleich ein tiefgreifendes Bewusstsein für die unangemessene und falsche Verherrlichung und Relativierung dieser.

Nach dieser Ausstellung und einer kurzen Pause im malerischen Winzerort Bad Neunahr-Ahrweiler, besichtigten wir die dortige Dokumentationsstätte Regierungsbunker, welche uns auf einer ca. 90-minütigen Führung in die Zeit des Kalten Krieges sowie die reale Angst vor einem Atomkrieg katapultierte. In einer bereits älteren Tunnelanlage von ca. 17 km Länge verbarg sich tief unter den Weinbergen der sog. „Ausweichsitz der Verfassungsorgane der Bundesrepublik Deutschland in Krise und Krieg.“ Zwar ist der Bunker heute nicht mehr in Betrieb und nahezu vollständig rückgebaut, jedoch ist der noch erhaltenen Teil beeindruckend. Meterdicker Beton, ein ausgeklügeltes Belüftungssystem sowie die Möglichkeit, die verfassungskonforme Handlungsfähigkeit der Bundesrepublik Deutschland für 30 Tage (bis zum erhofften Eintreffen der Verbündeten aus den USA) zu sichern, ließen uns staunen. Die Kälte sowie die Enge, aber auch die völlig unabhängige Funktionsfähigkeit aller fünf fast identischen Abschnitte, in die der Bunker gegliedert war, führten uns zudem die Zerstörungskraft einer Atombombe vor Augen. Am erschreckendsten war jedoch die Tatsache, dass dieser Bunker bereits bei seiner Fertigstellung im Jahre 1971 keiner neueren Atombombe mehr standgehalten hätte, ebenso wenig einer heutigen. Somit war diese Exkursion eine besondere Möglichkeit, unsere bereits in der Schule erworbenen Kenntnisse bezüglich des Kalten Krieges und der deutsch-deutschen Geschichte zu vertiefen und vor Ort erfahrbar zu machen.

(Til Harder, 10d)

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