In diesem Rahmen und vor den vollbesetzten Rängen im Deutschen Theater präsentierten die Schülerinnen und Schüler des FWGs ihre Performance „Psychogramm eines Rassisten“, eine szenische Umsetzung des Anfangs von Joseph Roths Roman „Das Spinnennetz“, von dem aus sich Parallelen zu dem Anschlag in Hanau ergaben. Damit vertraten sie Rheinland-Pfalz im Reigen der Schultheatergruppen, die aus ganz Deutschland zu diesem Abend nach Berlin eingeladen worden waren.
Der Auftritt war der Höhepunkt eines ganzen Tages, den die Jugendlichen im Deutschen Theater mit Vorbereitungen und Begegnungen mit Jugendlichen der anderen Gruppen verbracht hatten. So hautnah teilzuhaben an der Vision eines friedlicheren Miteinanders und sich inspirieren zu lassen u. a. von der Mutter eines in Hanau ermordeten jungen Mannes, die nicht mit Hass, sondern mit dem unbeugsamen Einsatz für Zugewandtheit und Verständigung auf die Ermordung ihres Sohnes reagiert hat und reagiert, wird in den Köpfen und Herzen lange nachwirken.
Von diesem Gefühl getragen schwand alle Aufregung dahin und verwandelte sich in ein Hochgefühl, für die Dauer des Auftritts tatsächlich einmal auf den Brettern zu stehen, die die Welt bedeuten oder genauer: eine Welt, wie wir sie uns besser und schöner vorstellen.
Thomas Edelmann
Radiobeiträge
https://www.deutschlandfunk.de/campus-und-karriere-08-02-2023-komplette-sendung-dlf-fd94a8c1-100.html (ab Minute 12:00)
https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/der_morgen/archiv/20230208_0600/fruehkritik_0745.html
Videos zu den beiden Tagen in Berlin